Kompressionswert bei Strumpfwaren
Strumpfhosen sollen die weibliche Silhouette unterstützen und Damenbeine in Form bringen. Durch ein höheres Körpergewicht oder Symptome wie ein Lip- oder Lymphödem haben Strumpfhosen jedoch anspruchsvollere Aufgaben zu erfüllen, neben der Ästhetik rückt der funktionelle Aspekt in den Vordergrund. Markenhersteller halten hierfür spezielle Modelle wie Stützstrumpfhosen oder Kompressionsstrumpfhosen bereit, die das Gewebe zusätzlich halten und für eine verstärkte Durchblutung sorgen. Mit dem Kompressionswert wird ein Mass angegeben, wie stark die Strumpfhosen ihre stützende und drückende Kraft entfalten. Der Kompressionswert sollte stets auf die vorliegenden Beschwerden abgestimmt werden, was über die Jahre eine Veränderung der Stützwirkung oder Kompression bedeuten kann.
Die verschiedenen Klassen des Kompressionswertes
Im medizinischen Bereich sind verschiedene Kompressionsgrade etabliert, die als Druckmass in Kilopascal angegeben werden. Die Werte beziehen sich vorrangig auf die Kombination aus Stütz-/Kompressionsstrumpfhosen, bei denen die Einteilung in Klassen branchenübergreifend normiert wurde. Die konkrete Einteilung lautet:
- Klasse I: 0,679-0,815 Kilopascal
- Klasse II: 0,951-1,222 Kilopascal
- Klasse III: 1,358-1,630 Kilopascal
Bei Beinproblemen sollte die Auswahl der richtigen Klasse mit Hilfe eines Arztes oder Physiotherapeuten erfolgen. Bei alleiniger Auswahl würden sich Träger und Trägerinnen aufgrund des Wohlgefühls für Stützstrumpfhosen bzw. Kompressionsstrumpfhosen entscheiden, die zu leicht zu tragen sind und mit ihrem Kompressionswert nicht für die vorhandenen Beschwerden ausreichen.
Unterschiede zwischen Kompressions- und Stützstrumpfhosen
Reine Stützstrumpfhosen verfügen über einen sehr geringen Kompressionswert, der zudem nicht normiert ist. Er dient alleine dazu, dem Gewebe etwas mehr Halt zu verleihen und hat weniger therapeutische Relevanz. Anders sieht es mit der Kombination Stütz-/Kompressionsstrumpfhosen aus. Diese sind nach der obigen Klasseneinteilung anzufertigen, wobei Hosen der Klasse I im Regelfall präventiv getragen werden. Liegen bereits akute Beinbeschwerden oder die Ansammlung von Wasser oder Fett vor, ist auf Kompressionsstrumpfhosen der Klassen II oder III umzustellen. Neben dem reinen Beschwerdebild sollte in den Kompressionswert der Beinumfang einfliessen, der bei beiden Beinen unterschiedlich ausfallen kann. Je geringer der Umfang ist, um geringer ist auch der Druck der getragenen Kompressionsstrumpfhosen.